Für den Einsteiger
Mangas und Animes haben einige Eigenschaften, die den Einstieg in diese Welt erschweren. Wir haben die wichtigsten hier zusammengefasst. Grundsätzlich sollte man sich von diesen Besonder­heiten aber nicht abschrecken lassen. Auch der Reis und die Kartoffel waren einmal exotische Dinge, und was wäre die deutsche Esskultur ohne sie. In diesem Sinne - guten Appetit!
Generell
Gewalt und Sexualität sind in Mangas grundsätzlich auch ein Thema. In Action-Mangas werden auch mal gerne Köpfe gespalten. An diesen Aspekt muss man sich erst einmal gewöhnen. Auch kom­men immer wieder nackte Frauen in fast allen Geschichten vor, wohingegen man nackte Männer nur selten sieht. Dieser Aspekt zieht sich durch alle Genres, an­gefangen bei „Dragon Ball" bis hin zu „Ne­on Evangelion Genesis". Im Asiatischen wird von den Konsumen­ten viel Hintergrundwissen erwartet. Er­läuterungen werden in den Geschichten nur selten gegeben und Rückblenden sind kaum eindeutig zu erkennen. Das kann am Anfang für ein wenig Verwirrung sor­gen. Daher sollten man sich die erläu­ternden Texte auf den DVD-Boxen oder die Klappentexte der Bücher durchlesen. Hier bekommt man oft Infos, die zum Ver­ständnis der Geschichten wichtig sind. Das gebotene Spektrum der in Deutsch­land erhältlichen Titel ist breit, und alle Veröffentlichungen in eine Schublade stecken zu wollen, ist unmöglich. Das kann man mit dem deutschen Buch­markt vergleichen. Sicher wird von einem Simmel-Buch nicht dasselbe erwartet wie vom Duden oder einem „Perry Rhodan"-Roman. Und so sollte man das auch im Bereich der Mangas und Animes sehen. Wer mal schnell nachmittags in die Kinderprogramme schaut, erhält sicher keinen Überblick über das ganze Angebot. In Japan gibt es für jeden Geschmack etwas, und das deutsche Angebot wird von Jahr zu Jahr breiter.

Manga
Was als Erstes ins Auge sticht: Mangas sind schwarz-weiß! Gut laufende Serien haben ab und an einige Farbseiten, das ist aber die Ausnahme. Ganz selten existieren durchgängig farbige Mangas. Viele Mangas werden in der japani­schen Leserichtung angeboten. Das „Von hinten nach vorne"-Lesen bedarf am Anfang einige Übung, ist aber auch für gereifte Leser mit ein wenig gutem Willen machbar. Ältere Mangas wie „Akira" oder „Sarah" sind gespie­gelt - also in der uns bekannten Lese­gewohnheit erfahrbar - vielleicht sollte man so den Einstieg wagen. Der gut sortierte Buch- und Fachhandel wird in diesem Punkt weiterhelfen können. Manwha-Comics aus Korea sind gene­rell in unserer Leserichtung. Dieser Markt ist aber noch neu, und die bis­her veröffentlichten Titel gehören noch nicht in die Oberklasse der asiatischen Unterhaltung.
Anime
besonders hier werden oft philosopische Themen behandelt. Dabei können die sonst actiongeladenen Zeichentrickfilme auch mal etwas langatmig werden.
Der Qualitätsunterschied bei Animes ist gewaltig. Das beginnt bei den recht einfachen Serien im Heidi-Stil und endet bei ausgeklügelten Gra­fik-Orgien wie „Robotik Metropolis".
Mit diesen Infos sollte der Einstieg nicht mehr schwer fallen. Wir wünschen viel Spaß!
27.12.04